Die Augen sind die Fenster des Körpers zu seiner Umwelt. Doch heutzutage sind unsere Augen permanent Belastungen ausgesetzt: Fast alles spielt sich im Nahbereich ab, wir arbeiten bei künstlichen Lichtverhältnissen, und die Augen werden ständig mit unnatürlichen Formen und Farben, Signalen und Botschaften bombardiert. Augen altern außerdem mit! Deshalb sollten wir in die Gesundheit(s-Vorsorge) auch unsere Augen einbeziehen. Die Zufuhr des Carotinoids Lutein schützt die Netzhaut vor negativen Einflüssen und kann das Risiko altersbedingter Augenerkrankungen mindern. Welche Erkrankungen der Augen können im Laufe der Jahre auftreten?
Etwa zwei Prozent der über Vierzigjährigen leiden unter «Grünem Star». Die meisten wissen davon lange nichts, häufig merken sie es erst zwanzig Jahre später. Bei den Sechzigjährigen ist bereits jeder Zwanzigste am Grünen Star erkrankt. Glaukom - so der medizinische Fachausdruck - gehört zu den Erkrankungen, die man im Anfangsstadium nicht «sieht». Das Auge liegt kugelähnlich im Schädel, daher der Name «Augapfel». Damit dieses relativ weiche Gebilde seine kugelige Form behält, muss im Inneren ein bestimmter Druck herrschen (siehe Grafik). Für die gleichbleibende Stärke dieses Drucks ist das Kammerwasser zuständig. Es wird von einer Drüse ständig neu gebildet, kreist durch die beiden Augenkammern und fließt schließlich durch den Kammerwinkel in einen Abflusskanal (Schlemm-Kanal) und von dort in die Blutbahn. Das Kammerwasser hat noch eine weitere Aufgabe: Es ernährt alle blutfreien Teile des vorderen Auges und entsorgt sie auch wieder. Ein netzartiges, schwammähnliches Gebilde im Kammerwinkel reguliert exakt, wie viel Kammerwasser einfließen und wie viel abfließen darf, um den Druckausgleich zu erhalten. Beim gesunden Auge funktioniert diese Autoregulation perfekt, der Druck beträgt etwa 14 bis 21 mmHg (Quecksilbersäulendruck). Lässt jedoch die Durchlässigkeit des schwammähnlichen Gebildes nach oder sind die Abflusswege des Kammerwassers aus irgendwelchen Gründen behindert, steigt der Druck im Augeninneren an, weil nicht mehr so viel Wasser abfließt wie gebildet wird. Dadurch erhöht sich der so genannte Augeninnendruck. Geschieht dies über Jahre, so schädigt dieser Überdruck das Sehnervengewebe und den Sehnerv. Problematisch ist, dass der Betroffene davon lange nichts merkt. Unsere Augen beziehungsweise wir Menschen haben nämlich die Fähigkeit, uns relativ schnell anpassen zu können. Wir spüren nicht, dass die Netzhaut - zunächst außen - schlechter versorgt wird. Wir merken auch nicht, dass unser Gesichtsfeld immer kleiner wird, weil wir uns bei Störungen automatisch mit schnelleren Augen- oder Kopfbewegungen anpassen.
Ist die Krankheit einmal fortgeschritten, kann es zu einem «Glaukomanfall» kommen, der sehr schmerzhaft ist und dem man häufig andere Ursachen zuschreibt. Kennzeichen sind rapide Sehverschlechterung, Lichtempfindlichkeit, Tränen und Augenschmerzen. Dazu kommen oft Symptome wie starke Kopfschmerzen, Übelkeit und Erbrechen, manchmal sogar verbunden mit Bauchschmerzen unklarer Ursache. Die Lebensweise hat kaum etwas mit der Entstehung eines Grünen Stars zu tun, man weiß aber inzwischen, dass Gefäßerkrankungen wie Arteriosklerose oder Bluthochdruck einen Co-Faktor darstellen.
Bestimmte Menschen sind für
ein Glaukom anfälliger, nämlich:
■ Menschen mit großen (hell-)blauen Augen
■ Menschen, die extrem kurz- oder weitsichtig sind
■ Menschen mit einer Krankheit, die eine Bildung des Glaukoms begünstigt (z. B. Diabetes, Durchblutungsstörungen)
■ Menschen, in deren Familie Glaukom schon öfter aufgetreten ist.
Letztere
sollten bereits ab dem 30. Lebensjahr - andere ab dem 40. - regelmäßig
vom Augenarzt ihren Augeninnendruck messen lassen. Wird nämlich ein
Anstieg des Augeninnendrucks rechtzeitig bemerkt, kann man ihn durch
Medikamente senken und so eine Schädigung des Sehnervs verhindern. Das
ist wichtig, denn immerhin sind 20 Prozent der Erblindungen älterer
Menschen auf ein Glaukom zurückzuführen.
Mag
der Name ähnlich sein, doch beim Grauen Star handelt sich um eine
völlig andere Erkrankung. Grauer Star bedeutet stets einen
Durchsichtigkeitsverlust der Augenlinse, oft eine Erkrankung älterer
Menschen (Cataracta seniles). Die Augenlinse trübt sich und verliert
allmählich ihre Lichtdurchlässigkeit. Beschleunigen kann sich diese
Trübung, die man auch von außen erkennt, durch Erkrankungen des
Stoffwechsels, Diabetes, Infektionen, Medikamente oder gefährliche
Strahlen. Der Altersstar - medizinisch Katarakt - tritt meist erst nach
dem 60. Lebensjahr auf. Wenn selbst eine gut angepasste Brille nichts
mehr nützt, kann operativ bzw. per Laser geholfen werden. Das ist dank
der modernen Medizintechnologie inzwischen sogar ambulant und unter
örtlicher Betäubung (Lokalanästhesie) möglich. Dabei wird die getrübte
Linse entfernt und durch eine künstliche Augenlinse ersetzt.
Die Fliesen im Badezimmer verzerren sich und Dinge, die genau «vor der Nase» liegen, verschwinden hinter einem schwarzen Fleck. Auch die Farben sind nicht mehr das, was sie einmal waren. Wenn eine über fünfzig Jahre alte Person über derartige Beschwerden klagt, dürfte der Grund dafür eine altersbezogene Makula-Degeneration (AMD) sein. Eine Behandlung dieser Sehbehinderung, die zur Erblindung führen kann, ist heute zum Teil möglich. Von den über 80-Jährigen haben 10 bis 15 Prozent eine altersbezogene Makula-Degeneration, Frauen häufiger als Männer. Hauptrisikofaktoren sind folglich Alter, Geschlecht und besonders Rauchen. Zu den weiteren Risikofaktoren dürften Ernährung, speziell Vitaminmangel, Licht, genetische Faktoren und Hautfarbe zählen, wahrscheinlich auch ein über längere Zeit unbehandelter Bluthochdruck sowie kardiovaskuläre Erkrankungen. Eine AMD kann sich allmählich oder plötzlich entwickeln, jedoch fast immer auf beiden Augen. Dabei bleibt das periphere Gesichtsfeld erhalten, doch die in der Netzhautmitte gelegene Macula lutea, der «gelbe Fleck», wo die Netzhaut die stäbchenfreie Sehgrube (Fovea centralis) hat und so schärfstes Sehen ermöglicht, weist degenerative Veränderungen auf.
Die
AMD wird in ein Früh- und in ein Spätstadium eingeteilt. Kennzeichen
des Frühstadiums sind Ablagerungen (Drusen) und Pigmentveränderungen im
Bereich der Makula. Typisch ist, dass die Patienten zunächst über
erhebliches Verzerrtsehen, eine veränderte Farbwahrnehmung, dann über
einen zunehmenden Verlust der Sehkraft klagen. Schließlich verliert sich
die zentrale Sehschärfe völlig - sie erblinden. Im Spätstadium, das
wiederum eingeteilt wird in eine trockene und in eine feuchte Form,
kommt es dann zu einer starken Atrophie des retinalen Pigmentepithels
und zu großen Gefäßwucherungen unterhalb der Netzhaut. An der trockenen Form
mit einem fortschreitenden Gewebsschwund der Netzhaut im Bereich der
Makula leiden rund 85 Prozent der Betroffenen. Die Netzhaut büßt dabei
allmählich ihre Funktion ein.
Bei der feuchten Form
der AMD sprossen krankhaft veränderte Blutgefäße unter die Netzhaut
ein, wobei Blutbestandteile und Flüssigkeit austreten. Dadurch gehen
Photorezeptoren unter, und die Netzhautmitte vernarbt. Ist dieser
Zustand noch nicht zu weit fortgeschritten, kann der Patient heute mit
der Photodynamischen Therapie vor dem Erblinden bewahrt werden.
Es
müssen sich nicht erst Sehschwierigkeiten einstellen, um einen Besuch
beim Augenarzt zu rechtfertigen. Gerade bei Autofahrern ist eine
Kontrolle der Augen wichtig - lebenswichtig. Mit dem Carotinoid Lutein
lässt sich beispielsweise die Netzhaut vor schädigenden Einflüssen wie
starken UV-Strahlen, aber auch vor freien Radikalen schützen. Lutein
(Xantophyll) ist ein Vorläufer von Vitamin A und ein hoch wirksames
Antioxidans. Es kommt zwar in grünen Gemüsesorten wie Broccoli, Spinat,
Lauch, Kohl, Erbsen und grünem Salat, außerdem im Eidotter vor, doch
der Mindestbedarf liegt bei 4-6 mg/Tag. Lutein schützt die Makula, was
besonders für diejenigen wichtig ist, die sich viel im (Sonnen-)Licht
aufhalten und draußen Sport treiben. Sprechen Sie darüber mit Ihrem
Augenarzt.
Übrigens: Wir können auch "e-Rezept"